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Dynamischer Start
Jungunternehmer Marcel Uszkureit baut seinen GaLaBau-Betrieb in Viernheim kontinuierlich aus.
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Im November 2002 bezog Diplom-Ingenieur Marcel Uszkureit mit vier Mitarbeitern ein klei­nes Bürogebäude gegenüber dem Friedhof in Viernheim. Das war der Beginn der Selbststän­digkeit des gelernten Landschaftsgärtners. In einer Übergangsphase war er vorher zuletzt als freier Mitarbeiter in der Bauleitung eines be­kannten GaLaBau-Untemehmens der Region beschäftigt. Seit der Gründung konnte er den Umsatz seiner Firma kontinuierlich steigern. Die Bilanzsumme wuchs Jahr für Jahr um min­destens 25 Prozent. In diesem Jahr strebt Usz­kureit mit nunmehr 12 Beschäftigten einen Jah­resumsatz von 1,3 Millionen Euro an. An Aufträ­gen fehlt es nicht. Auch für die nächsten Mo­nate ist die mittlerweile auch bei immer mehr privaten Auftraggebern bekannte Firma ausge­bucht. Mit einem Mix aus jeweils einer größe­ren Baustelle, einer Privatgartengestaltung und mehreren festen Pflegeaufträgen gibt es immer etwas zu tun. „Ohne die Erfahrung als Baulei­ter in dem anderen GaLaBau-Betrieb und mei­nem darauf folgenden Bekanntheitsgrad bei potenziellen Auftraggebern wäre die Entwick­lung sicherlich nicht in diesem Tempo verlau­fen," räumt der 33 Jährige ein. Durch seine of­fene und kommunikative Art kann er schnell Beziehungen aufbauen. Sein Gesprächspart­ner merkt sofort, dass dieser junge Mann weiß, was er will. Marcel Uszkureit stammt aus einem Westberliner GaLaBau-Betrieb. Er kennt daher die Herausforderungen eines mittelstän­dischen Unternehmers aus erster Hand.
Teamgeist und schlanke Organisation
Der Erfolg des Jungunternehmers erklärt sich aus seinem professionellen Führungsstil und seiner schlanken Betriebsorganisation. Als sein wichtigstes Kapital sieht Uszkureit seine Mitarbeiter an. Weil es aber keine ausgebilde­ten Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt gibt, bil­det er drei junge Leute zu Landschaftsgärt­nern aus. „Es ist extrem schwierig, gute Leute zu finden. Zeugnisse interessieren mich nicht.
Ich will junge, motivierte und pünktliche Mit­arbeiter haben, die ein gewisses kaufmänni­sches Verständnis mitbringen. Das Problem ist nicht die fehlende Motivation, sondern die Fä­higkeit, miteinander arbeiten zu können. Ego­ismus und Ellbogen-Mentalität sind verbreitete gesellschaftliche Phänomene, die dem im Un­ternehmen geforderten Teamgeist widerspre­chen. Das fängt damit an, dass ein Mitarbei­ter wissen muss, dass er die Arbeit der ande­ren Kollegen erschwert, wenn er fünf Minuten zu spät kommt," schildert Uszkureit. Seine junge Firma verfügt über einen modernen Ma­schinenpark mit zwei Lkws und einem Kipper, zwei Pritschenfahrzeugen, zwei Radladern und zwei Baggern. „Jede der beiden Kolonnen ver­fügt über sämtliche wichtigen Geräte, die im Laufe einer Woche gebraucht werden. Alle an­deren Maschinen und Spezialgeräte miete ich an," erläutert der Unternehmer. Um weitere Aufträge in der Pflege übernehmen zu können hat er ein Kompaktfahrzeug des dänischen Her-
Marcel Uszkureit: „Wer die Abläufe in seinem Betrieb richtig organisiert, muss als GaLaBau-Unternehmer keine 60 Wochenstunden arbeiten." | Foto: eb/bi.
stellers Egholm gekauft, das mit Schlegelmä-ber, Kehrmaschine und Räumschild ganzjäh­rig eingesetzt werden kann. Bei der Entwick­lung seines Betriebes setzte Uszkureit von An­fang an auf schlanke Strukturen. So hat er bei-
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Schaltstelle im Büro und „rechte Hand" des Jungunternehmers ist Diplom-Ingenieurin Susan Meister. | Foto: eb/bi.


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Betriebssteuerung mit Start-Up Software
Großen Wert legt Uszkureit auf die effiziente Steuerung der betrieblichen Abläufe. Dabei stützt er sich auf die Branchensoftware Busi­ness V3 der Firma DATAflor. „Das Erste, was ich mir angeschafft habe, war diese Software, ohne die wir überhaupt nicht hätten arbeiten kön­nen," bestätigt der Jungunternehmer. Bei der Software handelt es sich um eine Einstiegsver­sion des Programmes Business V6, welche für kleinere und neu gegründete Betriebe zu güns­tigen Konditionen angeboten wird. Die Start-Up-Software umfasst alle wichtigen Funktio­nen der Vollversion wie Angebots- und Auf­tragsbearbeitung, Verkaufsunterstützung, E-Mail-, Word- und Faxschnittstelle. Gerade für Betriebsgründer ist der klar strukturierte Pro­grammaufbau hilfreich, weil alle relevanten Vorgänge eines GaLaBau-Betriebes abgebildet werden. Das junge Unternehmen profitiert von der softwaregestützten Betriebssteuerung und erhält damit wichtige Entscheidungshilfen im Tagesgeschäft an die Hand.
Förderung für Existenzgründer
Die Firma DATAflor bietet jungen Unterneh­mern eine spezielle Förderung für Existenz­gründer an. Der EDV-Anbieter stellt interessier­ten Betrieben die komplette Software zu be-
sonders günstigen Konditionen zur Verfügung. Somit können Jungunternehmer, in der für sie so wichtigen Startphase ihren Betrieb von An­fang an mit einer leistungsstarken Branchen­software auf Erfolgskurs bringen.
Datenabgleich mit Replikationssoftware
In der ersten Phase hatte Marcel Uszkureit das Programm noch auf seinem Notebook im Ein­satz. So konnte er ortsunabhängig Angebote ausarbeiten, Kalkulationen für Ausschreibun­gen durchführen oder Rundschreiben und E-Mail-Aktionen für potenzielle Kunden vorbe­reiten. Inzwischen läuft das Programm auch auf dem Rechner im Büro. Susan Meister, Di­plom-Ingenieurin der Fachrichtung Landes­pflege, ist für den Innendienst verantwort­lich. Sie gibt in das System alle relevanten Be­triebsdaten wie die geleisteten Arbeitsstun­den der Mitarbeiter, Maschinenstunden, Bau­stoffe und Materialien etc. ein und führt eben­falls die Abrechnung durch. „Frau Meister hat sich schnell in die Software eingearbeitet. Sie schöpft ebenso wie ich alle Bereiche der Soft­ware aus. Erhält sie beispielsweise einen Anruf, kann sie dank des Programmes jederzeit pro­fessionelle Auskunft über den Stand unserer Baustellen geben," freut sich der Jungunter­nehmer. Demnächst will er ein zweites Busi­ness V3-Programm auf seinem Notebook in­stallieren und die Daten mit Hilfe der eben-
Auch Kleinstaufträge wie die Renovation dieses Rei­henhausgartens inklusive Rollrasenverlegung nimmt der Betrieb an.
| Foto: eb/bi.
spielsweise keinerlei Materiallager auf seinem Betriebshof. „Alle benötigten Baustoffe und Materialien werden direkt auf unsere Baustel­len geliefert. Das minimiert den Zeitaufwand, weil wir kein Material zwei Mal anfassen müs­sen, und verhindert die Bindung finanzieller Mittel, die ich in der Anfangsphase für andere Sachen benötige," erklärt er. Die Miete für die einfachen aber funktionellen Büroräume hat er bereits im vergangenen Jahr beglichen, so dass er in dieses Jahr mietfrei starten konnte.
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Der Unternehmer legt großen Wert auf einen modernen Maschinenpark. Hier der neue Egholm-Geräteträger mit Schell-Mutchmähwerk auf dem Viernheimer Friedhof. I Foto: Uszkureit.


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Gute Referenzen wie diese exklusive Gartenanlage in Schwetzingen generieren weitere Aufträge.
Auch diese größere Außenanlage in Schwetzingen wurde komplett von dem Betrieb realisiert.
falls von DATAflor angebotenen Replikations-Software mit dem Rechner im Büro abgleichen. „Wenn wir unsere neuen Büroräume bezogen haben, werde ich einen dritten PC-Arbeitsplatz inklusive CAD-Programm einräumen, um inte­ressierten Studenten einen Praktikumsplatz im Garten- und Landschaftsbau anbieten zu können," so die weiteren Pläne des dynami­schen Jungunternehmers. Schließlich weiß er selbst, wie wichtig es im Studium ist, prakti­sche Erfahrungen für den späteren Beruf zu sammeln.
Sicheres Auftreten im Bankengespräch
„Ich kann niemandem empfehlen, gleich nach dem Studium mit der Selbstständigkeit zu be­ginnen," warnt Marcel Uszkureit. Er selbst habe nach der Ausbildung als Landschaftsgärtner schon während des Studiums im Garten- und Landschaftsbau und auch in einem Planungs­büro gearbeitet, um sich den Einblick in meh­rere Berufsfelder zu verschaffen. Nach dem Studium hatte er dann gleich die Gelegenheit als Bauleiter in einem GaLaBau-Betrieb zu ar­beiten. Erst mit einem Start-Kredit von sei­ner Familie konnte er seinen Betrieb gründen. „Die erste Zeit hieß es sich durchbeißen. Jeden Abend ging ich zur Bank, um die Kontoauszüge zu ziehen, in der Hoffnung, dass meine Auf­traggeber auch ihre Rechnungen bezahlt hat­ten. Meine Geschäftsbank verweigerte mir da­mals die Erhöhung des Überziehungskredites. Der Filialleiter teilte mir mit, dass er mich als Kunden eigentlich gar nicht haben wolle, weil der Betreuungsaufwand für die Bank zu groß
sei. Es hat mich einige Tage gekostet, um mich von diesem Nackenschlag zu erholen," erzählt Marcel Uszkureit aus der Anfangsphase. Inzwi­schen hat er einen besseren Stand im Banken­gespräch und bekommt auch die benötigten Bürgschaften jederzeit bewilligt. „Die Zahlen für das Bankengespräch lassen sich dank det Branchensoftware jederzeit auf Knopfdruck er­mitteln. Sollte es dennoch einmal einen Eng­pass geben, kann ich meine Familie als Geld­geber zurückgreifen," resümiert der Jungun­ternehmer. Sichtlich erleichtert war Marcel Us-
zkureit als er erfuhr, dass sein kürzlich gestoh­lener 7,51 Lkw von der Polizei wieder aufgefun­den wurde. Er hatte schon befürchtet, Mitarbei­tervorübergehend beurlauben zu müssen, weil der Kipper dringend gebraucht wurde. „Die be­hebbaren Vandalismusschäden am Fahrzeug lassen sich natürlich leichter verschmerzen, als ein Totalausfall," so der Unternehmer. Flexibel muss er im laufenden Betrieb schon sein!
Info-Tel.: 06204/919271,
Internet: www.uszkureit.de                              I
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Zu dem jungen Team der GaLaBau-Firma aus Viernheim zählen drei Auszubildende.
| Fotos: Uszkureit.